Die Tage vergehen wie im Flug

Und schon wieder ist eine Woche vorbei. Die Tage vergehen momentan echt wie im Flug. 

 

Was tut sich bei mir? 

 

Wenn ich nicht gerade arbeite, bin ich mit dem Hund unterwegs und ich sags mal ganz ehrlich, langsam bekomme ich einen Stubenkoller. In meiner Verzweiflung habe ich mir kürzlich eine Drohne gekauft bzw. bestellt. Na ja, eigentlich hatte ich das schon seit längerem vor, aber die Dinger sind nicht unbedingt billig. Letzten Sonntag habe ich mir gedacht, Scheiß drauf, und online zugeschlagen.

Jetzt warte ich sehnsüchtig darauf, dass mein Neuerwerb geliefert wird. Was hoffentlich heute der Fall ist. Und dann werde ich am Wochenende mal ausrücken zum Test-Fliegen und bei den Nachbarn durchs Fenster gucken. Nur ein Scherz, viel zu viele Bäume hier. Das würde nie klappen. Obwohl mein Nachbar auf jeden Fall einen Blick wert wäre. 

 

Was gibt es Neues im Kampf mit den Worten?

 

Das Skript zu meinem neuen Buch hat diese Woche den letzten Schliff bekommen und wird nun korrigiert. 

 

Die Story ist echt schön geworden und der Fetisch steht klar im Vordergrund. Keine Angst, niemand bekommt den Hintern versohlt oder Ohrfeigen, und fixiert werden nur diejenigen, die das auch wollen. Ganz sicher bin ich mir jetzt zwar nicht, aber …

Verpackt habe ich alles in einen interessanten Plot, mit Höhen und Tiefen, Herzschmerz und Romantik und natürlich einem Happyend. Der Sex kommt selbstverständlich auch nicht zu kurz. Aber das wisst ihr ja: Wo Marcel Duval drauf steht … wird das Vorwort mittlerweile in der Vorschau angezeigt und vor dem Rest gewarnt.

Derzeit bastle ich noch am Klappentext. Ich kann euch sagen, das ist gar nicht so einfach. Wie macht man jemanden neugierig, ohne Details zu verraten? Sagt man zu viel, lässt man die Katze aus dem Sack. Schafft man es nicht, den Leser anzufixen, bleibt man auf seiner Lektüre sitzen.

 

Zum Thema anfixen lasse ich euch jetzt mal die ersten Zeilen des Skripts da (noch unkorrigiert), die länge sollte in etwa der Amazon Vorschau entsprechen. Sollte jemand Fragen haben, darf er sich gerne an seinen Arzt, Apotheker, oder mich wenden. Viel Spaß!

 

Bis nächste Woche, 

 

Marcel

 

 

Leseprobe: "Control"

 

 

New York, Stadt der Sünde!

 

 

Müde schleppte ich mich die Treppen nach oben in meine kleine Wohnung. Die letzten Wochen hatten es echt in sich gehabt und mich gefordert. Zwei Monate waren mittlerweile vergangen, seit ich meinen neuen Job als Accounting Specialist angetreten hatte. 

Was für ein hochtrabender Titel. Im Grunde war ich nichts Besseres als ein ordinärer Buchhalter. Nichts gegen Buchhalter, aber eigentlich hatte ich mir eine andere Karriere nach dem Abschluss meines BWL-Studiums erhofft.

 

Ach, ich heiße übrigens Brad, bin fünfundzwanzig Jahre alt, Sternzeichen Jungfrau, Single und lebe in New York.

 

Monatelang hatte ich erfolglos Bewerbungsunterlagen verschickt. Zu jung, zu alt, zu wenig Erfahrung und ähnlichen Quatsch hatte ich mir regelmäßig anhören müssen. Die Arroganz der Personalverantwortlichen kannte teilweise keine Grenzen, was meinem Ego einen ordentlichen Dämpfer verpasst hatte.

 

Wie kann man denn bitte mit fünfundzwanzig Jahren zu alt für einen Job sein? 

 

Diese Gespräche und die dabei empfundenen Emotionen, würde ich wohl für den Rest meines Lebens nicht vergessen. Vor allem nicht jenen Moment, in dem die aufgestaute Wut in mir hochstieg, sich meine Hände unter dem Tisch zu Fäusten ballten und ich dem affektierten Typen mir gegenüber beinahe ins Gesicht geschlagen hätte.

 

Nach Wochen der Enttäuschung, Erniedrigung und zahllosen Absagen, hatte ich beschlossen klein beizugeben. Es schien unmöglich zu sein, einen der Jobs zu ergattern für die ich qualifiziert gewesen wäre. Also fing ich an mich für weniger populäre Stellen zu bewerben und fand eben jene als Accounting Specialist. 

Was blieb mir auch anderes über, schließlich musste ich von irgendetwas Leben und meine Rechnung bezahlen. 

 

Da war ich nun. An einem Freitagabend schlurfte ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch und überlegte doch tatsächlich, mich einfach auf die Couch fallen zu lassen, den Fernseher anzustellen und so den restlichen Abend zu verbringen. Ein erschreckender Gedanke. Dergleichen wäre mir vor ein paar Monaten nie in den Sinn gekommen. Während des Studiums war ich meistens schon Donnerstagabend unterwegs gewesen. 

 

Die Wohnungstür fiel hinter mir ins Schloss. Gleichzeitig hörte ich den Signalton meines Telefons. Ich stellte meine Tasche ab und zog es aus der Hosentasche.

 

„Hallo Brady-Maus. Heute Abend, Eagles?“, las ich in einer Textnachricht, als bereits eine weitere folgte. „Es ist Edging und Cum-Control Night!!!“

 

Die Lebensgeister kehrten schlagartig in meine müden Knochen zurück und ein kalter Schauer jagte mir über den Rücken. Auf dieses Event freute ich mich seit langem. Wie konnte ich nur vergessen, dass es heute stattfand?

 

„Warum habe ich dem Idioten nur erzählt, wie geil ich diesen Fetisch finde und es mich reizen würde, das mal auszuprobieren“, murmelte ich leise vor mich hin. Meine Worte bezogen sich auf meinen besten Freund Rob, von dem die Nachrichten stammten, er liebte es, mich damit aufzuziehen.

 

Ja, Edging und Cum-Control interessierten mich. Wobei das vermutlich die Untertreibung des Jahrhunderts ist. In den vergangenen zwölf Monaten hatte ich mich mit den beiden Spielarten eingehend beschäftigt. 

Worum es sich dabei handelte? Also im Grunde sind es zwei ähnliche, aber doch unterschiedliche Praktiken, die kombiniert sehr aufregend sein konnten. Edging bedeutete, dass man sich selbstbefriedigte oder eine andere Person Hand anlegte, man aber auf das große Finale verzichtete. Der Orgasmus wurde zwar angesteuert, jedoch letztlich brach man kurz davor ab. Man wurde quasi an den Edge, den Abgrund geführt, von dort leitet sich auch die Bezeichnung ab. Wozu das gut sein sollte? Wenn man das einige Male vor dem tatsächlichen Höhepunkt wiederholte, war dieser anschließend ein extrem intensives Erlebnis, meistens verbunden mit einer überdurchschnittlichen Menge Sperma. Cum-Control hingegen war etwas, das dominante Kerle gerne mit ihren Sklaven praktizierten. Es bedeutete im Grunde nichts anderes, als dass der Top den Zeitpunkt  bestimmte, wann der Bottom abspritzen durfte. Cum-Control schließt aber Edging nicht mit ein. Kombinierte man beides, wurde einer der Mitspieler immer wieder nahe an den Höhepunkt geführt. Letztlich entschied der Top, wie lange das Spiel dauerte und wann es mit einem extrem intensiven Orgasmus endete. Solche Sessions konnten mehrere Stunden dauern, oft wurde der Bottom dabei fixiert, oder vorherige Enthaltsamkeit verlangt. Die Qual mit der eigenen Lust hat schon so manchen Kerl dazu gebracht, den Top anzubetteln ihn endlich abspritzen zu lassen. Zu Intimität oder Sex zwischen den beiden Spielpartnern kam es dabei nicht wirklich. 

Ich kannte so ziemlich jedes Forum, in dem diese Themen besprochen wurden, und war Mitglied in den meisten davon. Es gab nicht viel, worüber ich theoretisch nicht Bescheid wusste. 

Praktisch sah es leider etwas anders aus. Mir fehlte der Mumm, mich darauf einzulassen. Ich beschränkte mich nach wie vor darauf, mir eines der schmutzigen Videos anzusehen, von denen ich jede Menge auf meinem Laptop gesammelt hatte, und mir dabei einen runterzuholen.

 

Ausgelöst hatte meine Neugier eine Veranstaltung, die vor ungefähr einem Jahr im Eagles, einem New Yorker Sex-Club, stattgefunden hatte. Ich mochte diese Art Läden. Dort wurde alles geboten, was das verdorbene schwule Männerherz begehrte. Egal für welchen Fetisch man sich begeisterte, im Eagles Verurteilte einen keiner dafür. Der Betreiber des Clubs veranstaltete monatliche Fetischabende. Bondage, Spanking, Stuten und Hengste, Fisting und eben auch jene Edging und Cum-Control Night. 

 

Jedes Event wurde nur einmal jährlich abgehalten. Die Besucher kamen teilweise aus den entlegensten Ecken, um dabei zu sein, wenn es um den Fetisch ihrer Wahl ging. Die Teilnahme war selbstverständlich freiwillig.

 

Man konnte als Gast den stillen Beobachter spielen und einfach nur mitverfolgen, was ablief, oder sich und seinen Körper als Top oder Bottom zur Verfügung stellen und aktiv mitwirken. Die Begriffe Top oder Bottom bezogen sich im Fall der Edging und Cum-Control Night natürlich nicht auf das Ficken. So weit kam es dabei nicht. Es definierte lediglich, wer die Kontrolle hatte und wer sich unterordnete. 

 

Im vergangenen Jahr landete ich eher zufällig an jenem Abend im Eagles. Ich hatte den Club seit längerem nicht besucht und war eigentlich auf der Suche nach einer schnellen Nummer. Dass das, was sich in dieser Nacht ereignete, mein Leben so einschneidend verändern würde und eine derartige Faszination auslöste, hätte ich mir damals nicht träumen lassen. Mein Plan war es gewesen im Cruising Areal zu verschwinden, mir einen Kerl zu schnappen und mit ihm vor Ort unverbindlichen Sex zu haben. Keine Namen. Keine Verpflichtungen. Einfach nur Sex. 

Doch das änderte sich rasch, als ich an der Bar stand, an meinem Drink nippte und dabei zusah, wie einer Gruppe von fünf Tops jeweils ein Bottom zugeteilt wurde.

 

 

Eine ganz neue Spielart

 

 

Die Tops fixierten ihre nackten Bottoms an Armen, Beinen und Hüfte an einem Andreaskreuz. Mit Edging und Cum-Control hatte ich mich bis dahin nicht wirklich befasst und wusste nicht so recht, was mich erwartete, als ich das Geschehen neugierig verfolgte.

 

Anschließend ging es los. Die Tops kümmerten sich mit Hilfe von Gleitmittel um die Schwänze ihrer Spielgefährten und benutzten dafür nur ihre Hand. Langweilig war das Erste, was mir in den Sinn kam. Ich fragte mich, ob es das etwa schon gewesen sein sollte. Einen Typen am Andreaskreuz zu fixieren und ihm dann einen runterzuholen, wirkte für mich eher einschläfernd. Kurzerhand erkundigte ich mich beim Barkeeper, worum es hier eigentlich ging. Der erklärte mir die Spielregeln und ich staunte nicht schlecht. 

 

Wie bereits erwähnt, meldeten sich die Teilnehmer freiwillig. Das Los entschied, welcher Top und Bottom ein Team bildeten. Man wollte vermeiden, dass sich die beiden kannten.

Die Aufgabe des Tops bestand darin, nur mit der Hand und Gleitgel dem Bottom so richtig einzuheizen und ihn möglichst nahe an einen Orgasmus heranzuführen, ihn aber nicht kommen zu lassen. Damit es nicht zu einem ungewollten Abschuss kam, musste der Bottom jeden herannahenden Höhepunkt mit einem Close Sir ankündigen. Erst dadurch wurde das Spiel unterbrochen. Allerdings nicht für lange. Zeitschinden war nicht gestattet, die Pausen durften maximal eine Minute dauern. Danach musste das Programm fortgesetzt werden, bis das nächste Close Sir ertönte. Wer auch immer seine Säfte nicht zurückhalten konnte, schied aus dem Rennen aus. Dabei war es egal, ob es sich nur um wenige Tropfen Sperma handelte, oder tatsächlich jemand abspritzte. Um die Teams zu exzellenter Leistung anzuspornen, gab es ein Preisgeld in Höhe von 1000 Dollar. 

Eher beiläufig erwähnte der Barkeeper, dass jeder Teilnehmer so lange fixiert blieb, bis man den Gewinner ermittelt hatte und so manchem Frühspritzer sein vorzeitiger Abschuss teuer zu stehen kam. Ich schenkte dem keine besondere Aufmerksamkeit, sollte allerdings rasch erfahren, was genau er damit meinte.

 

Mein Herz schlug schneller. Die Erinnerungen und Ereignisse jener Nacht kehrten zurück. Ich sank auf die Couch und schloss meine Augen. Sofort zeigten sich mir die Bilder wieder und mein Schwanz wurde hart. Meine Latte presste sich fest gegen den Stoff meiner Hose. Ich sah die Kerle an den Kreuzen, hörte, wie ihr Stöhnen stetig lauter wurde, und wie sie schon nach kurzem zu betteln begannen, abspritzen zu dürfen. Doch die Tops kannten keine Gnade. Sie quälten ihre Spielgefährten, indem sie ihnen unheimlich Lust bereiteten, ihnen aber letztlich das große Finale verweigerten. Jeder von ihnen wollte an diesem Abend mit dem Preisgeld in der Tasche nach Hause gehen und entsprechend strengten sie sich an.

 

Ohne lange zu überlegen, hatte ich auf meinen Abstecher ins Cruising-Area verzichtet. Das Schauspiel, das sich mir bot, zog mich in seinen Bann und einen Kerl zum Ficken konnte ich mir auch später noch suchen.

Ein Bottom gab mehr oder weniger nach einer Weile auf und disqualifizierte sich und seinen Top. Anstatt sein Gegenüber mit einem Close Sir zu warnen, kam er und spritzte einfach ab. Es stellte sich heraus, dass er sich damit keinen Gefallen getan hatte. Ein Ledertyp, der scheinbar als eine Art Schiedsrichter fungierte, zog eine rote Karte aus seiner Gesäßtasche und rief: „Unerlaubter Abschuss ohne Vorwarnung!“

 

„Ohne Vorwarnung abzuspritzen, gibt dem Top das Recht mit seinem Schwanz weiterzuspielen, bis der Sieger feststeht.“ Die Worte kamen von dem Barkeeper, der mir zuvor die Regeln erklärt hatte. Er lehnte hinter mir am Tresen und hatte wie ich das Geschehen beobachtet. „Das wird den Teilnehmern vorab mitgeteilt“, fügte er an und zwinkerte mir dabei zu.

 

Mir stellte sich die Frage, was man denn mit dem Schwanz eines Typen anfangen sollte, wenn der eben erst abgespritzt hatte. Die Erklärung folgte prompt. 

Der Top wirkte alles andere als begeistert von der Aktion seines Teamgenossen und führte nicht zu Ende, was er begonnen hatte. Er ließ von dem Ständer ab, der gierig zuckte und sein Besitzer meuterte, was sein Gegenpart allerdings geflissentlich ignorierte.

Er hatte während des Orgasmus gestoppt und ihm damit den Abschuss im wahrsten Sinne des Wortes versaut. Unbeeindruckt von dem Gefluche und den Aufforderungen weiterzumachen, kramte der verärgerte Top indes in seiner Hosentasche und zog etwas hervor. Es war ein Cockring, offensichtlich aus Silikon. Den legte er seinem ungezogenen Spielgefährten an. Kaum fertig schnappte er sich erneut den harten Schwanz und setzte sein Programm fort.

 

Man sah dem Top deutlich an, wie sauer er war. Ich fragte mich, was er eigentlich mit seiner Aktion bezweckte. Ließ er seinen Bottom jetzt doch noch kommen? Es dauerte nicht lange, bis er ihn erneut auf Hochtouren gebracht hatte. Ich erinnere mich genau, wie sich seine Muskeln verkrampften. Die Lust stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er atmete hastig, stöhnte laut und kam. 

Wie schon zuvor spritzte er ab und eine diesmal etwas geringere Menge Sperma landete auf dem Boden.

Das Kerlchen am Andreaskreuz beruhigte sich langsam, sein Orgasmus flaute scheinbar ab. Wie üblich wartete ich darauf, dass der Top aufhörte und den Kerl in Ruhe ließ. Doch das hatte der offensichtlich nicht vor. Er machte munter weiter und gönnte seinem Opfer nicht mal eine Sekunde, um zu verschnaufen. 

Der Bottom zog an seinen Fesseln. Diesmal nicht aus Lust. Sein Höhepunkt war längst vorbei. Er versuchte, sich zu befreien, um sich seinem Peiniger zu entziehen, der mit fiesem Grinsen weiterhin seinen Schwanz quälte.

 

Die Vorstellung, mit ihm die Rollen zu tauschen, bescherte mir eine Gänsehaut. Ich brauchte nach dem Abspritzen stets eine kurze Auszeit, wenigstens fünf Minuten. Ohne Unterbrechung weiterzumachen, fand ich schauderhaft und wusste, wie unangenehm sich das anfühlte. In mir zog sich alles zusammen. Jetzt erklärte sich mir auch der Cockring. Damit verhinderte er das Abschlaffen der Latte.

Das Gejammere verstummte nach einigen Minuten und der Delinquent stoppte das Zerren an den Fesseln und den Versuch, sich aus der Fixierung befreien zu wollen.

Gab er etwa auf? Erkannte er die Aussichtslosigkeit seiner Lage und gab klein bei? 

 

Nein. Es war die Lust, die scheinbar in seinen Körper zurückkehrte. Erneut begann er zu stöhnen und wurde stetig lauter. Längst richteten sich die Augen aller Anwesenden auf ihn. Die wenigsten folgten noch dem eigentlichen Ereignis. Unfreiwillig stahl er allen anderen die Show. 

 

„Close Sir!“, ertönte es aus seinem Mund. 

 

„Das kannst du dir sparen. Dank dir sind wir disqualifiziert. Du wirst jetzt so lange gemolken, bis bei dir nichts mehr rauskommt!“, raunte der Top süffisant und schon sahnte der Typ ein weiteres Mal ab. 

 

Er stand zu seinem Wort. Egal wie laut der Kerl am Andreaskreuz schrie und welche Schimpfworte er ihm zurief, der Top wichste den Schwanz mit einem Lächeln im Gesicht ohne Unterbrechung und brachte die arme Sau immer wieder zum Spritzen.

 

Meine Aufmerksamkeit galt allerdings mittlerweile einem der anderen Mitspieler. Ein rothaariger Kerl mit schön definiertem Körper und milchig blasser Haut wurde von seinem keinesfalls unattraktiven in etwa zehn Jahre älteren Teamkameraden mit Hingabe verwöhnt. Während dem einen die Lust ins Gesicht geschrieben stand und er immer wieder panisch „Close Sir!“ rief, wirkte der andere absolut ruhig und gefasst.

 

Ich erinnere mich genau, das war der Zeitpunkt gewesen, an dem ich begann, mir tiefgründiger Gedanken zu machen. Dieses Szenario, oder besser gesagt diese Spielart, war mehr als nur erregend. Abwechselnd versuchte ich mich in die Rollen meiner beiden Favoriten hineinzuversetzen. Fragte mich, wie es sich wohl anfühlen musste, die Kontrolle über so einen heißen Kerl zu haben und ihn mit seiner eigenen Lust zu quälen. Aber die Thematik der anderen Seite beschäftigte mich nicht weniger.

Fixiert zu sein, ständig den ankommenden Höhepunkt zu spüren und in letzter Sekunde abgewürgt zu werden, das musste einem doch den Verstand rauben. 

Ja, das waren die Fragen, die mir selbst heute noch durch den Kopf geisterten und mir sofort einen Ständer bescherten.

Vor allem wenn ich an das große Finale dachte, das der Rotschopf gewann und in dem er das Publikum mit einem gigantischen Abschuss beeindruckte. Der Top hatte sich dafür seitlich aufgestellt und feuerte ihn harsch im Befehlston an abzuspritzen. Mit einem beinahe animalischen Aufschrei kam er und verteilte seinen Saft auf dem Boden. Er hatte einen unglaublich intensiven, aber auch extrem langanhaltenden Höhepunkt. So etwas hatte ich nie zuvor gesehen.

 

Der Rest der Teilnehmer wurde um dieses Vergnügen gebracht. Jeder der anderen Tops hatte seinen Kameraden am langen Arm verhungern lassen. Im Gegensatz zum ersten Top hatten sie sofort gestoppt und ihren Opfern den Orgasmus damit ruiniert. Allesamt hingen sie mit einer Latte an ihren Andreaskreuzen, darauf wartend endlich erlöst zu werden.

 

Der Sieger wurde aus seiner Fixierung befreit und man reichte ihm ein Handtuch, das er sich um seine Hüfte schwang. Anschließend bekamen beide eine Urkunde und selbstverständlich ihr Preisgeld. 

Das Gewinner Team durfte entscheiden, wie es mit den restlichen Teilnehmern weiterging. Sie entschieden sich dafür, Freiwillige aus dem Publikum auszuwählen, die die anderen Mitspieler nun doch noch zum Orgasmus brachten, was nicht lange dauerte. Nach dem letzten Abschuss wurden die Manschetten gelöst und damit endete die Veranstaltung. 

 

Das Event hatte bei mir seine Spuren hinterlassen. Beinahe täglich geisterte mir das Thema durch den Kopf und ließ mich nicht mehr los. Selbst heute, ein Jahr später, grübelte ich noch darüber nach und konnte nicht sagen, welcher Part an Edging und Cum-Control mich mehr begeisterte. War es die Rolle des Tops, der den anderen mit schier unbändiger Lust über unbestimmte Zeit quälte, oder die Rolle des Bottoms, der sich ergab und einem Fremden die Entscheidung überließ, wann er kommen durfte?

 

Ich sah an meinem Körper hinunter, auf die Beule zwischen meinen Beinen. Mein kurzweiliger Ausflug in die Vergangenheit hatte mich aufgegeilt. Ich überlegte, meiner Latte die Freiheit zu schenken, den Schwanz in die Hand zu nehmen und mir einen runterzuholen. Aber wäre das jetzt eine gute Idee?

 

Schließlich fragte ich mich immer noch, ob ich in diesem Jahr an der Veranstaltung aktiv teilnehmen sollte. Doch ich war zu feige eine Entscheidung zu treffen. Wie schon so oft zuvor, wenn ich mich mit einem der Kerle in einem der Foren darüber unterhielt und sie mir anboten, es mit ihnen auszuprobieren. 

 

Das Klingeln meines Telefons unterbrach meine Überlegungen. Es war Rob.

 

„Brady-Maus, du liest meine Nachrichten und antwortest nicht?“, hörte ich sofort, ehe ich etwas sagen konnte. 

 

„Ich bin eben erst nach Hause gekommen. Krieg dich wieder ein! Und nenn mich nicht Brady-Maus, ich heiße Brad.“

 

„Ausgezeichnet. Mach dich chic. Ich bin in fünf Minuten bei dir und dann geht’s ab ins Eagles“, stellte er mich vor vollendete Tatsachen.

 

Gut, warum nicht, entgehen lassen wollte ich mir die Veranstaltung auf gar keinen Fall. Ich fragte mich allerdings, warum er es so eilig hatte. Es war gerade mal 20.00 Uhr und die Show fing erst um 23.00 Uhr an.

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Kommentare: 6
  • #1

    Roland Wollmann-Szrama (Freitag, 01 Mai 2020 00:58)

    Das klingt jetzt schon traumhaft schön...ich freue mich schon jetzt auf das Buch von dir...habe deine Bücher so vermisst..LG Roland
    Achja noch mal danke für das Päckchen vom Herbst 2019 habe ich bekommen ..habe mich riesig gefreut drüber
    Danke Roland

  • #2

    MD (Freitag, 01 Mai 2020 01:08)

    Hallo Roland,

    schön von dir zu hören! Das Buch kommt bald raus, in den nächsten 1-2 Wochen, hoffe ich. Nele hat mir gesagt, dass du das Päckchen erhalten hast. Schön, dass es geklappt hat und ich dir damit eine Freude machen konnte.
    GLG, Marcel

  • #3

    Elke Schöven (Freitag, 01 Mai 2020 11:49)

    Hallo Marcel
    2 Wochen jubel freu. Ab jetzt werden die Tage gezählt hihi. Deine Leseprobe sind ja schon der Hammer da kann ich mir vorstellen das der Klappentext nicht so einfach ist. Viel Spaß mit der Drohne und nicht vom Nachbarn erwischen lassen.
    Liebe Grüße
    Elke

  • #4

    MD (Samstag, 02 Mai 2020 07:16)

    Hallo Elke,
    mal sehen vielleicht gehts ja schneller :-). Freut mich, dass dir die Leseprobe gefällt. Den Klappentext hab ich immer noch nicht fertig und die Drohne wurde noch nicht geliefert. Mal sehen, das gibt mir mehr Zeit um am Klappentext zu basteln.
    GLG,
    Marcel

  • #5

    S. aus der alten Heimat (Montag, 04 Mai 2020 12:04)

    Wie immer toll geschrieben und das Kopfkino hatte wieder Hochsaison. Ich freue mich schon riesig, wenn es erscheint, dann wandert es in meinen Besitz.

    LG und bleibt gesund
    S.

  • #6

    MD (Montag, 04 Mai 2020 20:35)

    Danke liebe S. :-)

    Hoffe dir geht es gut. Habe das Buch eben hochgeladen und wünsche dir viel Vergnügen!

    GLG und bleib ebenfalls gesund,

    Marcel